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Werkzeuge im mindboxPlus-Modell: Die vier Grundbedürfnisse

Aktualisiert: 8. Nov. 2023

Bedürfnisse: Was alle Menschen gemeinsam haben.

Alle Menschen haben die gleichen Grundbedürfnisse. Diesbezüglich unterscheiden wir uns nicht. An vielen Orten in den Blogs war bereits von Bedürfnissen bzw. Grundbedürfnissen die Rede. Ebenfalls liegt einem modernen (Selbst-)Führungsansatz die Prämisse der Individualität zu Grunde. Da stellt sich natürlich die Frage, ob es denn unter den Menschen auch etwas eindeutig Verbindendes, Gemeinsames gibt. Eine Möglichkeit, das Gemeinsame und Verbindende zu sehen und anzuerkennen ist die Tatsache, dass alle Menschen – unabhängig ihrer Herkunft, ihres Alters und ihres Geschlechts mit den gleichen Grundbedürfnissen ausgestattet sind.



Der bereits verstorbene Berner Professor Klaus Grawe definierte vier zentrale psychische Bedürfnisse, die bei allen Menschen gleich sind: (1) Lustgewinn und Unlustvermeidung, (2) Orientierung und Kontrolle, (3) Selbstwertschutz und -steigerung sowie (4) Bindung.


Diese vier Bedürfnisse müssen so gut wie möglich erfüllt sein, damit es den Menschen gut geht und sie psychisch gesund sind. Alle vier Grundbedürfnisse wurden empirisch gut erforscht. Die Nichterfüllung oder die Verletzung dieser Grundbedürfnisse (vor allem wenn es sich um eine chronische Nichterfüllung oder Verletzung handelt) schädigen das Wohlbefinden oder gar die psychische Gesundheit mit allen entsprechenden Folgen. Umgekehrt lässt sich auch darlegen, dass Menschen, die ihre Grundbedürfnisse längerfristig befriedigen können, zufriedener, leistungsbereiter und psychisch gesünder sind. Wer würde sich das nicht wünschen?


Fangen Sie bei sich selbst an: Wie steht es um die Erfüllung bzw. Verletzung oder Nichterfüllung Ihrer Grundbedürfnisse? Überlegen Sie sich beim Lesen dieser Zeilen über die Grundbedürfnisse, inwiefern Sie sich die Erfüllung dieser Bedürfnisse bereits gönnen bzw. was Sie konkret dafür tun könnten, «mehr davon» zu haben. Als Führungskraft können Sie sich diese Frage auch für Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stellen. Und natürlich gehen die gleichen Überlegungen auch für alle anderen Menschen ihrem Umfeld: Partner/in, Kinder usw.


Grundbedürfnis «Lustgewinn und Unlustvermeidung»


Tief in unserem Hirn (im sogenannten limbischen System) ist unwiderruflich verankert, dass wir im Grundsatz immer bestrebt sind, lustvolle, erfreuliche Erfahrungen herbeizuführen und schmerzhafte, unangenehme Erfahrungen zu vermeiden. Sicher kennen Sie viele Beispiele aus Ihrem Alltag. Mit dem Zahnarzt den Termin zur Entfernung der Weisheitszähne zu vereinbaren, fällt u ns schwer. Noch schwerer ist vielleicht, am vereinbarten Termin den Weg zum Zahnarzt auf sich zu nehmen, im Wissen darum, was gleich geschehen wird. Das ist eine typische Reaktion. Mit dem Verstand können wir kurzfristig gegen dieses Bedürfnis, Unlust zu vermeiden, ankämpfen und meistens gewinnen wir dann auch. Für unsere Psyche ist das auch nicht weiter problematisch, wenn es sich um wenige Einzelereignisse handelt. Schwierig und problematisch ist es, wenn wir dauerhaft, also chronisch, gegen dieses Grundbedürfnis verstossen. Dann geraten wir aus dem Gleichgewicht und das kann Folgen haben. Auf psychischer und körperlicher Ebene.


Im Wesentlichen geht es beim Bedürfnis nach Lustgewinn und Unlustvermeidung um ein ständiges aktives (unbewusstes) Monitoring im Sinne einer Gut/Schlecht-Bewertung. Unser limbisches System schickt uns nämlich ununterbrochen Signale zu diesen Bewertungen. Nur können wir diese auf der rationalen Verstandesebene nicht empfangen und verstehen. Vielmehr – wie bereits weiter oben erläutert – handelt es sich um sogenannte somatische Marker, also um körperliche Empfindungen aus denen Menschen lernen können, was uns im Grundsatz gut tut und was nicht. Wo und wie im Körper spüren Sie Ängste? Vor einem Zahnarzttermin beispielsweise?


Dazu darf man auch wissen, dass alle vergangenen Lebenserfahrungen zu dieser Bewertung beitragen. Wenn beispielsweise jemand in der Vergangenheit häufig negative (und vielleicht auch intensive) Beziehungserfahrungen gemacht hat, dann kann es sein, dass beim Anbahnen einer neuen Beziehung das limbische System negative Marker schickt und die Person deshalb das Eingehen einer neuen Beziehung vermeidet – ganz nach dem Motto „Unlustvermeidung – das brauche ich nicht nochmal zu erleben“. Es kann sich also lohnen, derartige Muster bei sich selbst zu durchschauen oder mithilfe eines Coaches oder in einer Therapie oder therapieähnlichen Form zu besprechen. Innere Handbremsen können so oftmals gelöst werden und dadurch entsteht die Möglichkeit, alte negative Erfahrungen durch neue positive Erfahrungen zu ersetzen. Die Neurowissenschaft belegt, dass dann die Chance besteht, dass sich im Hirn neue neuronale Netzwerke verschalten und dadurch auch neue Wege im Leben gegangen werden können.


Beim Thema Lustgewinn und Unlustvermeidung geht es generell auch um das Thema Genuss. Viele körperliche und geistige Genüsse müssen möglicherweise erst gelernt werden oder es muss – so Klaus Grawe – ein Umlernen stattfinden. Und dann geht es auch hier wieder um Stärken und Talente. Diese können helfen, die Freude am Entdecken zu finden. Man muss nicht unbedingt ein Profi sein, um Freude am Klavierspielen zu finden. Wenn der innere Antrieb da ist, positive Erfahrungen gemacht werden und man im Laufe der Zeit das Gefühl kriegt, besser voranzukommen, ist das häufig schon Antrieb genug und die Motivation ist vorhanden. Daraus entsteht ein intensiver geistiger Genuss – ein Zustand den der Psychologe Csikszentmihalyi „flow experience“ (oftmals heute nur als Flow bezeichnet) nannte (siehe dazu auch das Thema «Engagement» im PERMA-Lead Modell). Aktuelle Wahrnehmungen und Ziele stimmen dann völlig überein, das Gefühl für Raum und Zeit geht verloren.





Grundbedürfnis «Orientierung und Kontrolle»

Kennen Sie das aus Ihrem Alltag? Es geht Ihnen wahrscheinlich besser, wenn Sie denken, dass Sie das Leben im Griff haben, dass Sie im Wesentlichen Kontrolle über Ihren Alltag besitzen. Mit dem Grundbedürfnis Kontrolle bzw. Selbstbestimmung sind Grundüberzeugungen darüber gemeint, ob im Leben Möglichkeiten bestehen, Kontrolle auszuüben, Einfluss zu nehmen, ob das Leben vorhersehbar ist und ob es sich lohnt, sich im Leben einzusetzen.


Das Kontrollbedürfnis wird durch wahrgenommene Handlungsalternativen befriedigt, also einen gewissen Handlungsspielraum. In der Führungsarbeit ist es besonders wichtig, den eigenen Handlungsspielraum gut zu kennen. Wir stören uns oft an Situationen, die für uns unveränderbar sind. Dabei verbrauchen wir unnötig Energie und fokussieren zu stark auf Probleme, auf deren Lösung wir keinen Einfluss haben. Sich immer wieder die Frage zu stellen, ob es Handlungsmöglichkeiten gibt, ist daher essenziell.


Tipp

Wenn Sie stressige Situationen erleben oder konkrete Herausforderungen anstehen, kann die Frage helfen, um wessen Angelegenheit es sich eigentlich handelt. Die folgenden drei Überlegungen können dabei hilfreich sein. Persönliche Energien gehen dann nicht verloren bzw. werden dann nicht auf wirkungslosen Ebenen vergeudet:


Es handelt sich um meine Angelegenheit. Es geht um mich, um mein Leben. Ich bin allein dafür verantwortlich und das Handeln und Entscheiden liegt in meinem persönlichen Einflussbereich. Das kann auch der Fall sein, wenn andere Personen von meiner Entscheidung tangiert sind, es sich am Ende aber um mich, mein Glück und meine Zufriedenheit handelt. Wenn es sich ganz konkret und eindeutig um «meine Angelegenheit» handelt, dann besteht hier auch der Handlungsspielraum für die Lösungsentwicklung.


Es handelt sich um die Angelegenheit einer anderen Person. Ich kann für diese Person in diesem Moment weder etwas bewirken noch weiss ich zu 100%, was jetzt für diese Person eine gute Entscheidung wäre. In diesem Fall ist der persönliche Einflussbereich bereits viel kleiner und es muss gut geprüft werden, ob eine Einflussnahme nicht bereits zu weit geht oder gar als übergriffig empfunden werden könnte.


Es handelt sich um eine grössere Angelegenheit ausserhalb meiner Einflussmöglichkeiten. Es ist also gewissermassen etwas wie «Schicksal, Universum, Gott» oder wie immer das auch genannt werden kann. Weder ich noch andere haben darauf Einflussmöglichkeiten. Hier gilt es, diese zu akzeptieren und einen Umgang damit zu ermöglichen.


Kontrolle hat aber auch noch einen anderen Aspekt: Positive Kontrollerfahrungen, also die Erfahrung, dass man mit dem eigenen Verhalten erfolgreiche Wirkungen (zum Beispiel bestimmte Ziele zu erreichen) erzielt und damit die sogenannte Selbstwirksamkeit stärkt. Es entsteht dann ein gutes Gefühl im Sinne von „ich kann heute etwas tun und weiss, dass morgen daraus etwas entsteh t, das meinen Vorstellungen und Zielen entspricht“. Diese Erwartung an die Selbstwirksamkeit braucht positive Emotionen. Denn es sind die positiven Emotionen die uns „an etwas glauben lassen“ und auch eine positive Handlungsenergie erzeugen. Verletzungen des Kontrollbedürfnisses können hingegen unmittelbar Angst und Stress hervorrufen, was oft handlungshemmend wirkt.


Wer Handlungsspielraum hat oder erkennt und diesen nutzt, wird übrigens sein Leben und seine Aufgaben motivierter angehen. Die Möglichkeit, Einfluss nehmen zu können, ist ein wesentlicher Motivator. Erinnern Sie sich an Situationen, in denen Ihre Einflussmöglichkeit gering war, Sie aber eigentlich etwas tun bzw. verändern wollten? Derartige Situationen bremsen die Motivation. In der stärksten Ausprägung können sogar Ohnmachtsgefühle entstehen, die dann wirklich Handlungsbremsen sind. Führungskräfte, die ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Handlungsmöglichkeiten geben in einem Rahmen, in dem sie sich gut orientieren können, schaffen Rahmenbedingungen, in denen die Mitarbeitenden zu Motivation finden können.






Grundbedürfnis «Selbstwertschutz und Selbstwertsteigerung»

Damit ist das Bedürfnis gemeint, sich selbst als gut, kompetent, wertvoll und von anderen geliebt zu fühlen. Zur Bildung eines guten Selbstwertgefühls braucht es in allen Lebensphasen und allen Lebensbereichen eine wertschätzende Umgebung, die einem Vertrauen schenkt und damit auch etwas zutraut und die einen unterstützt. Das Bedürfnis nach Selbstwert ist direkt von der Entwicklung des eigenen Selbst abhängig. Dazu tragen Resonanzprozesse, wie sie hier beschrieben sind, massgeblich bei.


Die empirische Forschung hat etwas Interessantes festgestellt: Das Streben nach Erhöhung des Selbstwertgefühls ist einerseits ein zentrales menschliches Motiv, andererseits stellt man fest, dass viele Menschen ein geringes Selbstwertgefühl haben und sich häufig auch selbst abwerten, obwohl es sich ja um ein Grundbedürfnis handelt. Gleichzeitig suchen sich Menschen mit einem niedrigen Selbstwert bevorzugt Interaktionspartner, die schlecht über sie denken. Hier scheint ein gewisses (unbewusstes) Verhaltensmuster vorzuherrschen, das wiederum stark an eine sich selbst erfüllende Prophezeiung erinnert. Im umgekehrten Fall wurde ebenfalls empirisch festgestellt, dass Menschen, die bereits ein hohes Selbstwertgefühl haben, ein Umfeld mit sozialen Kontakten haben, die dem weiteren Selbstwertaufbau dienlich sind. Zur Realisierung einer Selbstwerterhöhung braucht es also eine geeignete Umgebung: Menschen, die einem wohlwollend und selbstwertstärkend begegnen und Arbeitsinhalte, die in einem engen Zusammenhang mit den persönlichen Fähigkeiten, Talenten und Stärken stehen. Wie bereits im PERMA-Lead beim Faktor «Accomplishment» beschrieben, ist es auch selbstwertstärkend, Erreichtes zu erkennen und Fortschritte zu benennen und anzusprechen.




Reflexion zu den Grundbedürfnissen

Wie steht es um meine Beziehungen und mein Umfeld? Welchen Menschen (Familie, Partner, Arbeitskollegen, Vorgesetzte etc.) erlebe ich als wertschätzend, unterstützend? Bei welchen fühle ich mich auf Augenhöhe aufgehoben?


Bei welchen Menschen in meinem Umfeld habe ich das Gefühl, dass mir diese weniger gut tun und vielleicht sogar an meinem Selbstwert kratzen?


Was könnte ich ganz konkret tun, um mehr mit denjenigen Menschen zusammen zu sein, die mir gut tun und weniger mit den anderen?


Führungskräfte haben auch in diesem Kontext massgeblich Einfluss. Selbstverständlich sind sie keinesfalls Ersatztherapeuten, wenn Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter mit Selbstwertproblemen kämpfen. Führungskräfte können aber den Mechanismus der sich selbst erfüllenden Prophezeiung bewusst anschauen und ebenfalls durchschauen und damit in ihr Bewusstsein holen. Dadurch besteht mindestens die Chance, gegenüber den Mitarbeiter:innen nicht selbstwertmindernd zu wirken.


Auch hier hilft das bereits in 5.1.3 besprochene Konzept der Stärkenorientierung: Wenn Führungskräfte die Stärken ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kennen, thematisieren und ansprechen und im Rahmen ihrer Möglichkeiten Raum geben, dass Menschen ihre Stärken, Talente und Fähigkeiten nutzen können, dann führt dies zwangsläufig zu einem positiven Feedback und ist mindestens Selbstwert schützend.


Grundbedürfnis «Bindung»

Alle Menschen haben ein Bedürfnis nach guten und intakten Bindungen/Beziehungen. Hiermit ist das Bedürfnis des Menschen nach Mitmenschen, nach Nähe zu Bezugspersonen gemeint. Das Bindungsbedürfnis kann heute als das empirisch am besten gesicherte Grundbedürfnis bezeichnet werden, auch aus einer neurobiologischen Sicht.


Allerdings sagt dieses Grundbedürfnis nichts darüber aus, wie viele Beziehungen bzw. Bindungen ein Mensch benötigt. Das ist höchst individuell und auch von der Persönlichkeit des Einzelnen abhängig. Es gibt Menschen, die bereits mit einigen wenigen guten Beziehungen ihr Bedürfnis ausreichend befriedigen, während andere das Bedürfnis nach vielen Beziehungen und einem grossen sozialen Umfeld haben. Beziehungen schaffen zudem das Potenzial für Resonanz, das bereits weiter oben erläutert wurde.


Lesetipp

Wer gerne Metaphern mag und sich dem Thema der Erfüllung der Grundbedürfnisse annähern möchte, dem sei hier das Buch «Machen Sie doch was Sie wollen!» von Maja Storch empfohlen. Storch nutzt die Metapher eines Strudelwurms, mit dem sich jeder auf die Suche nach der Erfüllung der eigenen Grundbedürfnisse machen kann. Der Hintergrund ist theoretisch fundiert, die Sprache aber leicht verständlich und humorvoll.


Tipps für Ihre persönlichen Grundbedürfnisse

Sie wissen nun, dass chronisch unterdrückte oder verletzte Grundbedürfnisse schädlich sind. Wer sich seinen Bedürfnissen zuwendet und Ihnen Raum gibt, tut sich und seiner Gesundheit Gutes und geht Schritte in Richtung «Fliessgleichgewicht/Homöodynamik.


Gehen Sie die vier Bedürfnisse regelmässig durch und überlegen Sie sich, wie weit diese für Sie erfüllt sind. Anschliessend können Sie sich überlegen, wie Sie mehr für Ihre Bedürfnisse tun können.


Eine spannende Reflexionsfrage ist die folgende: Wählen Sie eines der Grundbedürfnisse und nehmen Sie sich einen Moment Zeit, die folgende Frage zu beantworten: Habe ich gegenüber dem Grundbedürfnis eine offene, annäherungsorientierte Haltung? Gestehe ich mir vollumfänglich ein, mich diesem Bedürfnis zuzuwenden? «Gönne» ich mir quasi diese Bedürfniserfüllung? Oder vermeide ich sogar die Bedürfniserfüllung? Der Annäherungsmodus ist in aller Regel hilfreicher und zufriedenstellender. Der Vermeidungsmodus führt zu chronischer Bedürfnismissachtung mit allen möglichen psychischen und physischen Folgen.




Praxisbeispiel zu den vier Grundbedürfnissen

Ein Unternehmer, der mit seiner kleinen Firma (12 Mitarbeitende) in der Metallbranche unterwegs ist, musste sich nach einem neuen Standort umsehen und wurde am anderen Ende der Stadt fündig. Die Distanz zum jetzigen Firmensitz betrug weniger als 15km. Die neue Lokalität erfüllte alle Ansprüche und bot auch den Mitarbeitenden eine Menge Annehmlichkeiten (mehr Platz, bessere Sanitäre Anlagen, Pausenraum etc.). Je näher der Umzugstermin kam, desto unstimmiger wurde das Arbeitsklima, desto unmotivierter und unausgeglichener wurden die Mitarbeitenden. Der Inhaber bat um Rat. Mit der Theorie der vier Grundbedürfnisse im Hintergrund wurde ein Gespräch mit den Mitarbeitenden geführt. Dabei stellten sich folgende Themen als zentrale Schmerzpunkte heraus:


Die Ungewissheit, wo die Belegschaft nun das Mittagessen einnehmen kann war gross. Bis anhin wurde die Mittagszeit immer im gleichen Restaurant gleich auf der anderen Strassenseite verbracht. Für einige langjährige Mitarbeitenden war diese Veränderung schwierig (Das Orientierungs- und Kontrollbedürfnis war in seiner Erfüllung bedroht).


In der Mittagspause im besagten Restaurant haben sich Freundschaften und Bekanntschaften mit anderen Arbeitern aus anderen Unternehmen ergeben. Diese Zusammentreffen waren nun in Frage gestellt (Das Bedürfnis nach positiven Bindungen/Beziehungen war bedroht).


Wenn Grundbedürfnisse in Ihrer Erfüllung gefährdet sind, hat das immer einen Einfluss auf uns Menschen. In diesem Beispiel kann der Unternehmer am neuen Standort beispielsweise derartige Fragen klären und die Mitarbeitenden unterstützen, ein neues Mittagsritual zu finden. Die Zufriedenheit und wieder mehr Motivation der Mitarbeitenden können die Folgen sein, wenn sich wieder ein neues Gleichgewicht einstellt. Das Ignorieren dieser Grundbedürfnisse (und mögen Sie uns auch banal erscheinen) wird das pure Gegenteil bewirken.

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