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12 Tipps fürs Teambuilding von Remote-Teams

Aktualisiert: 27. Apr. 2023


Tipps zur Teamentwicklung von Remote-Teams

Das Bedürfnis vieler Mitarbeiter:innen nach Home-Office gibt es schon längere Zeit. Die Corona-Situation hat hier beschleunigend gewirkt und es darf angenommen werden, dass ein Teil dieser Arbeitsform bleiben wird. Führungskräfte/Teamleader müssen sich also mit der Frage beschäftigen, wie Teamentwicklung auch bei Remote-Teams gelingen kann. Denn egal ob Arbeit vor Ort oder im Home-Office: Teams müssen produktiv sein. Und eine wesentliche Voraussetzung für erfolgreiche Teamarbeit ist, dass sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gut verstehen, gut miteinander "funktionieren" und mit einer hohen Arbeitszufriedenheit unterwegs sind. Aus diesem Anlass hier 12 Tipps für eine erfolgreiche und wirkungsvolle Teamentwicklung für Teamleiter:innen


Tipp 1: Zeig dich in virtuellen Meetings

Klingt vielleicht banal, aber in virtuellen Meetings gilt der Grundsatz: "Kamera an". Wir Menschen sind darauf angewiesen, die Mimik und Gestik anderer zu sehen. Die Neurowissenschaft spricht hier vom Phänomen der Resonanz. Mit Hilfe unserer Spiegelneuronen verstehen wir andere Menschen besser, wenn wir sie auch optisch wahrnehmen. Das ist eine Basis für Empathie und damit eine Voraussetzung für gegenseitiges Verständnis. Am besten funktioniert Resonanz in echten Begegnungen. Aber auch bei virtuellen Kontakten ist Resonanz möglich. Die Forschung zeigt, dass nämlich nur der kleinste Teil der Kommunikation über Inhalte transportiert wird. Wer in Meetings Probleme mit der Bandbreite hat, könnte immerhin versuchen, die Kameras bei Begrüssung und Meetingende zu verwenden. Oder die Kamer ist immer bei derjenigen Person an, die gerade spricht. Das ist zwar nicht optimal, aber besser als gar kein visueller Kontakt.


Tipp 2: Wertschätzung und Lob geht auch online

Was im "normalen" Teamalltag gilt, gilt auch für virtuelle Teams: Anerkennung, Lob und Wertschätzung tut uns allen gut. Es ist sogar eine Notwendigkeit und trägt dazu bei, unser Grundbedürfnis nach Selbstwertschutz und Selbstwertaufbau zu unterstützen. Wertschätzung und Lob könnte bei Remote-Teams sogar über Tools sichtbar gemacht werden. Beispielsweise über https://kudobox.co/. Aber es gibt natürlich auch andere kreative Möglichkeiten. Zum Beispiel in einem dafür vorgesehenen Gruppenchat. Hier ist einfach Kreativität gefragt. Wer noch andere Ideen hat: Einfach eine E-Mail an hello@mindboxplus.ch senden. Ich nehme Eure Ideen gerne in diesen Blog auf.


Tipp 3: Remote Kaffeepause

Im "richten Büro" gibt es zahlreiche Möglichkeiten für einen kurzen Schwatz, einen spontanen Austausch oder das Verbringen einer gemeinsamen Pause im Kafferaum. Remote-Teams haben diese Möglichkeit nicht. Da geht viel verloren - gerade im zwischenmenschlichen Bereich. Gleichzeitig helfen derartige spontane soziale Interaktionen aber auch oft, ein berufliches oder fachliches Problem anzusprechen und Ideen für eine Lösung zu finden. Es geht ja nicht immer nur um Privates. Im Home-Office gibt es das nicht. Es gibt aber die Möglichkeit, geplante "Remote-Kaffepausen" einzuführen, die dann auch ganz bewusst für unstrukturierten "small-talk" verwendet werden können. Wichtig ist hier die Regel, dass derartige "virtual coffee breaks" nicht zum Vornherein mit Traktanden gefüllt werden. Sondern eben unstrukturiert, locker, entspannte Pausen für spontane Gespräche sind und auch bleiben.


Tipp 4: Remote Feierabend

Viele Mitarbeitende schätzen es, den einen oder anderen Feierabend bei einem gemeinsamen Feierabendbier zu verbringen. Auch hier wird Smalltalk betrieben und man kann viel übereinander und voneinander erfahren. Derartige "Rituale" kann man auch in der virtuellen Welt zum Leben erwecken. Viele Mitglieder von Home-Office-Teams gewöhnen sich schnell daran und können diesen Ritualen auch viel Positives abgewinnen.


Tipp 5: Zeig dich auch als privater Mensch


Humor funktioniert auch bei Teams im Home-Office

Wir sind nicht nur Arbeitsmenschen. Was uns auch ausmacht sind unsere ganz menschlichen Erlebnisse und Seiten. Dieser Aspekt kommt bei remote Teams häufig zu kurz. Eine Möglichkeit, dem entgegenzuwirken ist das bewusste Teilen privater Inhalte. Zum Beispiel könnten in einem Gruppenchat oder auf einer anderen Plattform private Bilder geteilt werden. So lernen die remote-Teammitglieder voneinander und übereinander und man kann vielleicht sogar die eine oder andere Gemeinsamkeit oder gemeinsame Herausforderung erkennen: "Ach so, Petra wird auch manchmal von ihrem Kind bei der Arbeit gestört" oder "Was? Klaus ist ja ein begnadeter Pianist. Das wusste ich ja gar nicht".


Tipp 6: Humor funktioniert auch bei Remote-Teams

Humor ist so hilfreich. Lachen und den "Ernst des Alltages" für einen Augenblick zu vergessen, fördert das Erleben positiver Emotionen. Und das brauchen wir alle und tut uns allen gut. Auch in online Meetings im Home-Office ist Humor erlaubt und sinnvoll. Dazu braucht es manchmal gar nicht viel. Hier ein paar Erfahrungsbeispiele aus der Praxis:


  • In einem Zoom-Meeting wechselt ein Teammitglied manchmal spontan sein Hintergrundbild. Er hat eine Palette an lustigen Sujets. Das bringt immer alle zum Schmunzeln.

  • Eine Teamleiterin einer Krankenkasse verwendet regelmässig "Ice-Breaker". Sie zeigt manchmal lustige Video-Memes oder stellt Fragen wie "isst man Nutella mit oder ohne Butter?" Oder vielleicht kann ja das eine oder andere Teammitglied eine Anekdote zum Besten geben. Oder haben Sie jemandem im virtuellen Team, der sich bereits als lustiger Witzeerzähler geoutet hat? Dann nutzen Sie diese Stärke!

Wichtig ist, sich auch in online-Meetings dem Thema Humor nicht zu verwehren. Denn schon Charles Dickens (1812 - 1870) wusste: "Gibt es schließlich eine bessere Form mit dem Leben fertig zu werden, als mit Liebe und Humor?"


Tipp 7: Einzelgespräche sind wertvoll

Als Teamleiter:in sollten sich gerade in der Remote-Arbeit noch mehr bewusst sein, wie wichtig Einzelgespräch sind. Führen Sie deshalb regelmässig Einzelgespräche mit dem Teammitgliedern. Und auch hier gilt: "Kamera an!". Einzelgespräch sind deshalb so wichtig, weil die Hemmschwelle sich in Meetings zu melden für viele Menschen grösser ist als in "echt und 3D". Dadurch gehen nicht nur wertvolle Beiträge und Inputs von Teammitgliedern verloren. Als Führungskraft eines Home-Office-Teams besteht dadurch auch das Risiko, nicht mehr zu wissen, wie es den Einzelnen wirklich geht, welche (persönlichen) Themen vielleicht anstehen und wo es allenfalls auch (latente) Konflikte gibt.


Tipp 8: Den Bedürfnissen Raum geben

Alle Menschen haben Bedürfnisse. Und die Wissenschaft zeigt, dass wir alle sogar die gleichen Grundbedürfnisse haben:


  1. Wir suchen nach Lustgewinn und wollen Unlust vermeiden.

  2. Wir brauchen alle ein gewisses Mass an Sicherheit, Orientierung und Kontrolle.

  3. Wir brauchen positive, gelingende Beziehungen und Bindungen.

  4. Wir streben nach Selbstwertschutz und Selbstwertzuwachs.

Auch Menschen in Homeoffice Teams haben Bedürfnisse

Diese vier zentralen Grundbedürfnisse (sie stammen von Klaus Grawe) eignen sich hervorragend für die Analyse schwieriger (menschlicher) Situationen und für die Reflexion einer Führungsperson über den Zustand des Teams bzw. dessen Mitglieder. Teamleader können sich anhand der oben genannten Bedürfnisse immer wieder fragen, ob diese bedroht oder unerfüllt sind. Die Anschlussfrage wäre dann: Was braucht XY, um einen Schritt in Richtung Bedürfniserfüllung zu gehen? Was kann ich dazu beitragen?


Tipp 9: Muss es wirklich immer remote sein?

Je nach Setting des Remote-Teams und den dazugehörigen organisatorischen Rahmenbedingungen dürfen sich Teamleiterinnen und Teamleiter die Frage stellen, ob nicht zwischendurch echte, reale Treffen mit Einzelnen oder gar mit dem ganzen Team möglich sind. Sollte das realistisch und machbar sein lohnt es sich, diese realen Treffen in die Teamplanung aufzunehmen. Denn wir wissen bereits: In realen sozialen Begegnungen entsteht mehr Resonanz, die Kommunikation wird einfacher und es werden viele Möglichkeiten geschaffen, die rein remote bzw. im virtuellen Raum nicht machbar sind.


Tipp 10: Remote-Spiele für Remote-Teams

Remote Spiele für Teams im Home-Office können nicht nur für Abwechslung sorgen sondern stärken auch positive, humorvolle Erlebnisse. Im Internet findet man eine ganze Menge solcher Spiele und Ideen für das Team. Eine Google-Recherche hilft da schnell weiter. Hier schon mal ein paar Ideen:


  • Wie wär's mit einem Remote-Quiz? Zum Beispiel mit (lustigen) Fragen zum Allgemeinwissen oder mit interessanten Fragen rund um das entsprechende berufliche Thema. Das Quiz könnte aber auch persönlich werden (wenn alle im Team einverstanden sind): "Wem im Team gehört eine Katze mit dem Namen Mia?" oder "Wer im Team geht regelmässig ans Oktoberfest?"

  • Escape-Rooms werden häufig für Team-Events gebucht. Mittlerweile gibt es davon auch bereits online-Versionen. Zum Beispiel hier: https://bern.adventurerooms.ch/onlineescaperoom


Tipp 11: Konflikte gibt es auch online. Tipps für den Umgang mit Konflikten in Home-Office-Teams

Konflikte treten in jeder sozialen Beziehung auf auch in Teams. Egal ob in Teams vor Ort oder in Teams im Home-Office. Tatsache ist aber auch, dass es ungleich schwieriger ist, Konflikte in Remote-Teams zu erkennen und zu lösen. Für Konflikte bei Remote-Teams kann es erfahrungsgemäss verschiedene Ursachen geben:


1) Unsicherheit, Angst, Belastung, Stress...

Für viele Menschen ist Home-Office Neuland. Internetverbindungen werden mit Familienmitgliedern geteilt, die Arbeitsbedingungen sind zu Hause nicht immer optimal, man bekommt weniger Feedback von den Vorgesetzten und weiss nicht wo man steht, seine Teamkolleg:innen sieht man auch nicht mehr in 3D oder viel seltener. Und und und. Es gibt noch viel mehr Gründe, die zu Unsicherheit und Belastung führen können. Dies kann sich auf die Arbeitsqualität und -quantität auswirken und auch dazu führen, dass "hinter dem Rücken" übereinander geredet bzw. gechattet wird. Ein idealer Nährboden für Konflikte.


2) Soziale Isolation

Mitarbeiterinnen im Home-Office könnten sich isolierter und einsamer fühlen, als in der "normalen" Umgebung. Das kann dazu führen, dass sich diese Mitarbeitenden noch weiter distanzieren und vom Team lösen und dadurch möglicherweise empfindsamer und "dünnhäutiger" auf Kritik und negative Feedbacks reagieren. Das hat ebenfalls Konfliktpotenzial


3) Informationsmanagement

Wie erhalten die Teams im Home-Office die Informationen? Und welche Informationen erhalten Sie? In der Praxis zeigt sich, dass Remote-Teammitglieder mit Informationen überflutet werden ("damit ja nichts vergessen geht") oder Informationen weggelassen werden ("damit keine Informationsflut entsteht"). Informationsdefizite oder eine Überforderung durch zu viel Information ist ebenfalls ein geeigneter Nährboden für das Entstehen von Konflikten.



Remote-Teamleader sollten ein besonderes Augenmerk auf mögliche Konflikte haben. Konflikte in Home-Office-Situationen zeigen sich nicht immer so klar und gerade deshalb ist es zentral, die Mitarbeitenden immer wieder auch persönlich und im 1:1-Setting online zu treffen.



Tipp 12: Stärke deine Selbstkompetenz

Remote-Arbeit und die Arbeit im Home-Office bringt allen Beteiligten neue und andere Herausforderungen. Es zeigt sich, dass ein persönlicher Fokus auf die Entwicklung und Stärkung der Selbstkompetenz noch wichtiger geworden ist. Dazu gibt es viele Wege und Möglichkeiten. Einige davon finden Sie im E-Book "Besser und gelassener arbeiten im Home-Office | praktische Tipps"

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