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5 Ideen für Teamleiter*innen: Gute Beziehungen im Team (mit Anleitung)

Aktualisiert: 26. Apr. 2023

Gute, gelingende Beziehungen sind ein menschliches Grundbedürfnis. Das ist wohl das am besten erforschte Bedürfnis überhaupt. Dazu gibt es unzählige Studienergebnisse. Chronische, wirklich Einsamkeit oder chronisch schlechte Beziehungen können wirklich krank machen. Was für den Menschen grundsätzlich gilt, muss auch in der Arbeitswelt gelten. Doch was können Teamleiterinnen und Teamleiter tun, um die Beziehungen im Team zu stärken und für noch bessere Beziehungen zu sorgen?




Guten Beziehungen im Team entstehen, wenn wir uns kennen

Gute, gelingende Beziehungen setzen voraus, dass wir einander kennen. Und damit ist durchaus auch gemeint, mehr über die Person zu wissen, als das, was nur gerade die Arbeit betrifft. Unten auf der Seite findest du einen kostenlosen Download, mit dem du den Beziehungsaufbau im Team unterstützen kannst.




Warum braucht es überhaupt gute Beziehungen in der Teamarbeit?

Wenn unsere Grundbedürfnisse bedroht oder verletzt sind, dann hat das auf alle Menschen psychische und physische Auswirkungen. In einem Team kann das bedeuten, dass die Stimmung schlecht wird, die Teammitglieder ihren Optimismus verlieren und auch in Change Projekten nicht mehr zuversichtlich sind.


Was das heisst, kannst du dir gut vorstellen: Das kann zu mehr Fluktuation führen, zu Teamkonflikten, zu weniger Leistung etc.


Wie ist die Stimmung in deinem Team? Ist dein Team optimistisch und zuversichtlich? Darauf hast du als Teamleiter*in einen Einfluss. Wenn du die Stimmung in deinem Team verbessern möchtest, dann kannst du bereits in 5 Wochen viel erreichen. Ich zeige dir --> hier, was du tun kannst.



In guten, gelingenden Beziehungen vertrauen wir einander.

Schenkt dir dein*e Vorgesetzte*r Vertrauen? Woran merkst du das? Wie zeigt sich das im Alltag? Und was genau macht dieses "Vertrauen schenken" mit dir?


Vertrauen schenken fördert die Arbeitsleistung, fördert das Selbstvertrauen und fördert das Engagement.


Misstrauen dagegen bremst, macht unzufrieden und hindert uns daran, mutig und engagiert auch einmal neue - vielleicht sogar bessere - Wege zu gehen.


In einer Studie hat Paul J. Zak (2017) folgende Effekte herausgefunden, die in Unternehmen mit hohen Vertrauenswerten vorherrschen (im Gegensatz zu Unternehmen mit tiefen Vertrauenswerten):



  • bis zu 75% tiefere Stresswerte

  • doppelt so hoher Energieeinsatz in der Arbeit

  • bis zu 13% weniger Krankheitstage

  • eine äusserst positive Auswirkung auf die allgemeine Lebenszufriedenheit

  • bis zu 40% weniger Fälle von Erschöpfungsdepressionen bzw. Burn-Out.


Idee 1: Erkenne Misstrauen im Team

Als Teamleiter:in kannst du ganz konkret auf Misstrauensindikatoren achten. Das ist der erste Schritt, um sich ein Bild über die Vertrauenskultur im Team zu machen. Hier einige Beispiele für Indikatoren, die auf ein mögliches Misstrauen hinweisen:


  • Viele cc's in E-Mails, die eigentlich nicht sein müssten

  • Man gibt sich künstlich "positiv". Fehler werden nicht zugegeben, aus Fehlern wird nicht gelernt. Vielleicht werden Fehler sogar "unter den Teppich gekehrt" oder Situation als übertrieben positiv dargestellt, obwohl sie es nicht sind.

  • Alles muss schriftlich sein - das Wort allein genügt nicht mehr

  • Es wird "hinter dem Rücken anderer" geredet.

  • Man glaubt nicht, dass Peter schon wieder krank ist... der macht sicher nur blau.

  • Zu allem wird nur noch "Ja" gesagt. Es gibt keine kritischen Meinungen mehr.

  • Man kontrolliert einander.

  • Vieles wird bürokratisiert: Neue Checklisten, neue Kontrolltools...

  • Das Meetingprotokoll wird im Detail zerzaust...

  • etc.


Idee 2: Baue Vertrauen im Team auf.

Hier zeige ich dir vier Aspekte, die du reflektieren und umsetzen kannst, um Vertrauen im Team aufzubauen. Vertrauen unter den Menschen wirkt sich positiv auf die Beziehungen im Team aus.


Wie oftmals in der Führungsarbeit kann es zu Beginn einer gewünschten Veränderung erst einmal unbequem werden.


Die Arbeit beginnt bei dir als Teamleiterin/Teamleiter. Um Vertrauen zu stärken oder zu entwickeln setze dich als erstes mit diesen vier zentralen Themen auseinander und beantworte die Fragen erst einmal für sich selbst:


Wie steht es um deine Glaubwürdigkeit im Team?

Was denkest du? Wie steht es um `deine Glaubwürdigkeit in deiner Führungsrolle? Die folgenden Reflexionsfragen helfen dir bei der Selbsteinschätzung :

  • Wie ehrlich bin ich?

  • Hat das, was ich kommuniziere, Hand und Fuss? Oder versuche ich, mit Floskeln auszuweichen?

  • Wie gehe ich damit um, wenn ich etwas gefragt werde und noch nicht kommunizieren darf? Verliere ich mich in vagen, allgemeingültigen Aussagen oder habe ich den Mut zu sagen, dass ich es noch nicht sagen darf?

  • Handle ich so, wie ich es auch von anderen verlange?

  • Mache ich auch, was ich sage?


Wie steht es um deine Zuverlässigkeit?

Zuverlässige Führungspersonen erhalten grundsätzlich mehr Vertrauen im Team. Dabei darf auch die Vorbildrolle nicht unterschätzt werden. Natürlich passieren einem Fehler, man vergisst etwas, kann vielleicht den einen oder anderen Termin nicht einhalten. Aber Zuverlässigkeit entsteht nicht nur aus Taten, sondern auch aus der Fähigkeit, sich für Verpasstes oder Fehler zu entschuldigen.


Hier findest du einige Reflexionsfragen, mit denen du das Thema "meine Zuverlässigkeit als Chef*in" angehen kannst:


  • Bin ich pünktlich?

  • Halte ich Vorgaben und Deadlines ein? Wie kommuniziere ich, wenn ich einmal etwas nicht einhalten kann?

  • Wie gehe ich damit um, wenn beispielsweise eine Mitarbeiterin in einer persönlichen Krise steckt? Bin ich dann ein Mensch, der sich der Situation annimmt und eine:e wertvolle:r Gesprächspartner:in?

  • Halte ich, was ich verspreche?




Idee 3: So kannst du im Team Misstrauen reduzieren


Wenn du die Idee 1 bereits umgesetzt hast, dann weisst du jetzt, ob es Hinweise für Misstrauen in deinem Team gibt. Idee 2 zeigt dir Möglichkeiten, wie du Vertrauen stärken kannst.


Du kannst aber auch gegen das Misstrauen in deinem Team vorgehen.


Vertrauensaufbau und Misstrauensabbau ergänzen sich hervorragend!


Prüfe die folgenden Gedanken und setze sie in deiner Führungsarbeit als Team*leiterin um. Damit gelingt es dir, das Vertrauen untereinander zu stärken und Misstrauen zu schwächen:


  1. Führung ist nicht nur Management, organisieren, kontrollieren etc. Führen ist auch Beziehungsarbeit. Die Beziehungsgestaltung ist in modernen Führungsstilen, wie beispielsweise PERMA-Lead, ein fester Bestandteil und wissenschaftlich belegt.

  2. Sprich im Team das Thema "Vertrauen" an. Benenne im Team oder in Einzelgesprächen, wie und in welchen konkreten Situationen du Misstrauen beobachtet hast.

  3. Arbeite mit dem Team an gemeinsamen Werten und einem gemeinsamen Zielverständnis. Werte sollten keine Lippenbekenntnisse sein. Sprich auch darüber, wie sich gemeinsame Werte und ein gemeinsames Zielcommittment im Alltag zeigen sollen. Gerade bei derartigen Themen kann sich unter Umständen eine externe Moderation lohnen. Wir arbeiten oft mit der Zürcher Teampyramide. Ein hervorragendes Instrument dafür, aus meiner Sicht!

  4. Lerne (falls es dir noch schwer fällt), dich zu entschuldigen, wenn du einen Fehler gemacht hast oder berechtigte Vorwürfe an dich getragen werden.

  5. Höre deinen Mitarbeiter:innen bewusst zu. Als Leader:in bist du auch Zuhörerin bzw. Zuhörer. Führungspersonen, die gelernt haben zuzuhören, lernen nicht nur viel über sich selbst, sondern auch über die Menschen im Team und über Ideen, Verbesserungsvorschläge etc. Das sind echte Potenziale zu Verbesserung der Teamleistung und zur Steigerung der Arbeitszufriedenheit.

  6. Beweisen deine Zuverlässigkeit. Und wenn du einmal nicht zuverlässig sein kannst (zum Beispiel Terminverschiebungen): Dann informiere immer rechtzeitig und transparent.

  7. Lebe Transparenz. Teil - wenn immer möglich - dein Wissen mit den Menschen im Team. Im Zweifel geht auch: "Das darf ich euch leider im Moment noch nicht mitteilen. Ende Monat wisst ihr aber mehr über die geplante Reorganisation." Transparenz ist ein wesentlicher Faktor einer authentischen Führung und damit ein wichtiger Bestandteil eines modernen Führungsverhaltens.

  8. Wurde deine Vertrauen enttäuscht? Dann darfst und sollst du das ansprechen. Auch als Führungsperson ist es wichtig, dass du deine Gefühle in einem solchen Fall auch deinen Mitarbeiter*innen im Team zeigst. Das ist ein wichtiger Aspekt, die Beziehung zu stärken. Und nur weil du einmal enttäuscht wurdest: Das ist noch keine Grund, zukünftig nicht mehr zu vertrauen.



Gestalte die Beziehungen in deinem Team aktiv.

Als Teamleiterin kannst du aktiv dazu beitragen, dass sich die Menschen im Team besser kennen lernen sich gegenseitig mehr von sich Preis geben. Dafür kannst du als Teamleiter*in Raum dafür schaffen, in dem Sie beispielsweise in Teamsitzungen oder im Rahmen von Teamentwicklung dem gegenseitigen kennen lernen eine Chance gibst.


Und ja, das lohnt sich nicht nur bei neuen Teams oder wenn neue Teammitglieder dazugestossen sind, sondern auch bei Teams die in dieser Form bereits länger zusammenarbeiten. Hier findest du Sie ein Tool, das dass dich dabei unterstützen kann, Du kannst es einfach herunterladen:

Menschen kennen lernen
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